Publikationen

Veröffentlichungen in Zeitschriften

Subgingival verlaufende Defektränder nach einer Kronen-Wurzel-Fraktur können die Rekonstruktion des verbliebenen Zahnteils erschweren oder unmöglich machen. Die chirurgische Extrusion der Wurzel ist eine Massnahme, die schnell durchzuführen ist und durch eine dabei mögliche zusätzliche Drehung der Wurzel bei palatinal tief verlaufender Defektgrenze eine günstigere Ausgangsposition für eine spätere Rekonstruktion schafft. In der vorliegenden Kasuistik wird das Verfahren anhand eines infolge eines Traumas tief frakturierten Oberkieferschneidezahns beschrieben und das Ergebnis über sieben Jahre nachverfolgt.

Surgical extrusion of the root is one option to obtain sufficient space for the coronal restoration of crown-root fractured teeth.In this case, the procedure was combined with a 180 degree rotation of a maxillary central incisor that had suffered from a fracture that extended to the subgingival area of the palatal side. The tooth received a rott canal treatment and the crown was later restored with a glass-fiber post and composite material. The functionally stable result was documented for over 7 years.

49.XXXXY syndrome is a rare sex chromosome aneuploidy syndrome. Cognitive impairment with expressive language deficits in combination with developmental and speech dyspraxia are cardinal symptoms. Testicular insufficiency becomes apparent during adolescence. Neurological, musculoskeletal, genital, orthodontic and immunological anomalies are common and a higher incidence of congenital malformations has been described. Here we show the evolving clinical and facial phenotype of eight boys and men with 49,XXXXY, demonstrating an increasingly perceptible facial gestalt over time. In addition, almost all patients had muscular hypotonia, radioulnar synostosis, white matter anomalies, fifth-finger clinodactyly, recurrent respiratory infections in early childhood and teeth anomalies. IQ scores ranged between 40 and 70. Though many boys showed short stature at some point in early childhood, most outgrew it. As more long term data of boys and men with 49,XXXXY become available, parents of affected boys can be counseled more specifically as to the expected course and spectrum of this rare chromosomal disorder. Moreover, the multidisciplinary support can be optimized and unnecessary diagnostics avoided.

In der Vergangenheit war das Protozoon Entamoeba gingivalis vielfach Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten zur Ätiologie der Parodontitis, ohne, dass mit zeitgenössischen Methoden eine mögliche Bedeutung bestätigt oder widerlegt werden konnte. Inzwischen ist E. gingivalis weitgehend aus dem Fokus geraten, obwohl viele Arbeiten, darunter auch einige jüngere, eine hohe Prävalenz in parodontal erkrankten Taschen nachweisen. Die Rolle von E. gingivalis im Bereich des subgingivalen Biofilms ist bisher unerforscht. Die Untersuchung möglicher Interaktionen zwischen E. gingivalis und parodontopathogenen Keimen mit den uns heute zur Verfügung stehenden Methoden könnte ein interessanter Ansatz sein, um unser Verständnis der Ätiologie der Parodontitis zu erweitern.

Dargestellt wird die Therapie eines Patientenfalls mit stark fortgeschrittener aggressiver Parodontitis, der neben parodontologischen auch ästhetische Herausforderungen mit sich brachte, welche üblicherweise nur mit umfangreichen Zahnersatz zu therapieren wären. Stattdessen wurde versucht, den Fall mit einem minimalinvasiven Konzept unter Erhaltung auch zunächst hoffnungsloser Zähne zu lösen. Schienungsmassnahmen und ästhetische Korrektur wurden hierbei in direkter Technik mit Komposit durchgeführt. Der Therapieerfolg und der über knapp 4 Jahre dokumentierte Verlauf werden kurz diskutiert.

Seven patients with childhood-type hypophosphatasia and healthy control subjects were analysed for microbiological and clinical evidence of periodontitis. The bacterial composition of the subgingival plaque was analysed by 16S rRNA gene cloning and sequencing, DNA-DNA hybridization with specific probes, and specific PCR. With the exception of the genus Veillonella and the species Eikenella corrodens, no differences between the cohorts in the composition of bacterial orders, families, genera and species werde observed. Accordingly, patients showed only slightly more bleeding on probing (BOP), and slightly higher periodontal probing depth (PPD) values than controls. Although this pilot study did not have the power to assess the prevalence of periodontitis in HP, we suggest that most paediatric patients suffering from HP harbour a subgingival microbiota which is comparable to that of the healthy population.

Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) sind weltweit verbreitet und führen nach Erstkontakt nur in wenigen Fällen zur Entwicklung einer Gingivostomatitis herpetica. Diese häufig im Kleinkindalter zu beobachtende Infektion kann jedoch auch im Erwachsenenalter auftreten. Bei immunkompetenten Patienten kommt es über die herpetische Schleimhautveränderung hinaus nur in seltenen Fällen zu oralen Komplikationen. Im vorgestellten Fall eines 22-jährigen Patienten wird von einer lokalisierten NUP im Anschluss an eine Erstinfektion mit HSV-1 berichtet und neben Diagnostik und Therapie die Rolle von HSV als ätiologischer Faktor für parodontale Erkrankungen anhand der Literatur jeweils kurz erläutert.

Die klassische Theorie von der Genese der Parodontalerkrankungen beinhaltet die Vorstellung, dass die supragingivale Plaqueakkumulation über eine dadurch verursachte Gingivitis ein bedeutsamer Faktor für die Entstehung einer Parodontitis sei. Tatsächlich ist aber die Prävalenz zumindest schwerer Verlaufsformen in Kollektiven ohne und mit guter Mundhygiene in etwa gleich. Klinische Langzeitstudien zeigen zudem, dass unter den Bedingungen des parodontalen Recalls die Qualität der häuslichen Mundhygiene keinen signifikanten Einfluss mehr auf das Risiko weiterer Attachment- und Zahnverluste hat. Umgekehrt ist ohne professionelle subgingivale Recallmassnahmen auch eine gute Mundhygiene nicht in der Lage bei tieferen Taschen Entzündungen und weiteren Attachmentverlust zu verhindern. Lediglich für die Wundheilung nach parodontalchirurgischen Eingriffen lässt sich ein positiver Effekt optimaler Mundhygiene nachweisen. Der Einfluss der Mundhygiene auf die Kariesentstehung ist demgegenüber grösser und hängt vor allem von der Fluoridwirkung ab. Die Wirkung rein mechanischer Plaqueentfernung wie z.B. beim Gebrauch von Zahnseide ist dagegen umstritten. In Studien konnte zudem gezeigt werden, dass die alleinige Plaquemenge nicht mit der Kariesprogression korreliert ist. Die Applikation von Fluorid in der täglichen Mundhygiene ist in der Lage, den Karieszuwachs zu hemmen. In Fällen mit besonders hohem Kariesrisiko zeigt sich allerdings, dass sich durch eine weitere Intensivierung der Fluoridprophylaxe keine wesentliche Steigerung dieses Effekts mehr erzielen lässt.

Parodontal erkrankte Patienten benötigen eine lebenslange Nachsorge. Da viele ätiologisch bedeutsame systemische sowie auch einige der lokalen Wirtsfaktoren der Parodontitis durch die Therapie nicht ursächlich beeinflusst werden können, bleiben sie auch während des Recalls wirksam. Parodontale Defekte sind zudem häufig Retetionsstellen für Nahrungsreste, so dass nicht selten Patienten im parodontalen Recall eine signifikante Kariesaktivität vor allem im Bereich der Wurzeloberflächen aufweisen. Um Häufigkeit und Intensität der erforderlichen präventiven Massnahmen festlegen zu können, ist eine möglichst objektive Einschätzung der tatsächlichen Gefährdung des Patienten wichtig. In dem Übersichtsbeitrag werden die Risikofaktoren sowohl für das Wiederauftreten der Parodontitis als auch für die Entstehung von Karies mit besonderem Augenmerk auf den Patienten im Recall besprochen.

Hypophosphatasie ist ein genetischer Defekt des Knochenmetabolismus, der neben einer gestörten Knochenmineralisation und Muskelschwäche häufig – manchmal auch als einziges klinisch fassbares Symptom – die frühzeitige Exfoliation von Milchzähnen im Alter zwischen einem und vier Jahren zur Folge hat. Hierfür wird vor allem eine Hypoplasie des Wurzelzements mit beeinträchtigter Anheftungsmöglichkeit desmodontaler Fasern verantwortlich gemacht; jedoch wird auch von entzündlichen Komponenten berichtet, die gegen präpubertäre Formen der lokalisierten Parodontitis abzugrenzen sind. Schwere Verläufe im späteren Kindes- und Jugendalter von Patienten mit Hypophosphatasie sind selten, doch scheint das Risiko moderater Attachmentverluste erhöht zu sein.

Subgingival plaque samples were obtained from 26 subjects with advanced periodontal lesions. Bacterial diversity was analysed by amplification of the 16S rRNA genes with two different primer sets, and subsequent cloning and sequencing. A total of 578 sequences was analysed after the exclusion of chimeras. The authors found 148 phylotypes with the clone library 27f/519r (number of clones n=322; coverage, C=66 %) and 75 phylotypes with the clone library 515f/1525r (n=256; C=84 %). Comparative sequence analysis revealed that 70 % of all of the analysed sequences showed a similarity of at least 99 % to sequences deposited in public databases. The classes Actinobacteria, Bacilli, Bacteroidetes, Clostridia, Deferribacteres, Flavobacteria, Fusobacteria, Mollicutes, Spirochaetes and all classes of the Proteobacteria were represented. Sequences that were at least 99 % identical to Porphyromonas gingivalis, Filifactor alocis and Treponema socranskii were present in at least one-third of the patients. Libraries generated with the two PCR primer pairs differed significantly in their representation of the families Porphyromonadaceae, Prevotellaceae, Fusobacteriaceae, Eubacteriaceae, Streptococcaceae and ACIDAMINOCOCCACEAE: A total of 14 sequences exhibited less than 97 % identity to sequences published previously and were assigned to six different families within the phyla Bacteroidetes and FIRMICUTES: Twelve of 20 putative pathogens were recovered, which were recently proposed to be associated with periodontitis.

Die auf dem internationalen Workshop in Oak Brooks 1999 verabschiedete neue Klassifizierung der Parodontalerkrankungen definiert unter Punkt II den Begriff der chronischen Parodontitis. In der vorliegenden Arbeit wird diese Form der Parodontitis mit ihrer Subklassifizierung näher erläutert sowie auf die wissenschaftlichen Hintergründe eingegangen, die zum Verzicht auf die bisher gültigen Begriffe der Erwachsenenparodontitis, der rasch voranschreitenden und der refraktären Parodontitis führten.

The aim of this investigation was to determine the antibacterial effect of varying concentrations of delmopinol-HCl on attached as well as on planktonic Streptooccus sanguinis cells in vitro. In addition, a possible antiadhesive effect on attached micro-organisms was to be investigated. S. sanguinis cells were allowed to attach to glass surfaces. These as well as planktonic cells were exposed to delmopinol-HCI in concentrations ranging from 0.2% to 0.00005% for 2 min. The percentage of vital bacteria was calculated by means of a fluorescence staining method. Total counts of attached bacteria were performed to determine any possible detaching effect by the delmopinol-HCl. The CFU were determined for the planktonic bacteria. Attached as well as planktonic bacteria showed a marked decrease in vitality following exposure to 0.2% delmopinol-HCl. After exposure to 0.05% this was only the case with the attached microorganisms. The total number of attached bacteria was not reduced by the delmopinol treatment. During initial dental biofilm formation, delmopinol-HCl causes a bactericidal effect when applied in concentrations of 0.05% and higher.

Buchbeiträge

S. Burgemeister, U. Schlagenhauf
Chronische Parodontitis
in: Parodontalerkrankungen. Hrsg. N. Lang, Quintessenz, Berlin 2003, S. 59 ff.

S.Burgemeister, U.Schlagenhauf
Erhaltungstherapie
In: Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie (Bd. 5 des Lehrbuchs für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde) Hrsg. P. Gängler, T. Hoffmann ,B. Willershausen, N. Schwenzer, M. Ehrenfeld. Thieme, Stuttgart und New York 2005, S. 341 ff.